Renovation Bahnhofstrasse 6

Alte Bausubstanz für neue Bibliothek

Begrüssung

Alle Oberwilerinnen und Oberwiler, als Steuerzahler überhaupt möglich gemacht
Alle Gäste von auswärts, wo nit persönlig wil z'vill
Einigi aber doch persönlig

RR Peter Schmid, Kulturdirektor
chunnt nit zur Baselbieter Gschicht us, und das wird do hüt witer go

Alain Escalin, neui Maire vo Neuwiller

Die aktivi und die ehemalige Präsidentinne vo dr Gmeinsbibliothek,
ihr wärdet scho no merke wieso

D Verträtige vo de andere Nutzer vo däm neue Bou

Marianne Degen, Vertreterin Pestalozzi-Gesellschaft, Ufarbeitung vo dr Gschicht Stefan Gschwind finanziert hett

Vertreter vom Coop Basel

Nutzungsgeschichte

Für my ä freudige Daag:

Kenne Sie das?,Jo, ä guete alte Holzbohrer. Das Wärchzüg het dr Begründer vo der Soziologie im dütsche Sprochruum, der Max Weber, gmeint, wo-n-er Politik emol definiert het als:

Das Bohren von harten Brettern mit Augenmass und Leidenschaft
Als junger GR gemeindeeigene Bauten und Kultur und Sport
ab 1986 Situation Gemeindebbliothek Finazierung und Standort
März 1988 GV-Vorlage für bessere Finanzausstattung.
In dieser Vorlage kann man nachlesen:
Es ist eine besserer Standort anzustreben.

und Das Begehren nach einem andern, zentraleren Standort wird zur Kenntnis genommen, kann jedoch derzeit seitens der Gemeinde nicht realisiert werden, da keine geeigneten Objekte verfügbar sind.

Verantwortlich für diese Sätze in der Vorlage
Damals schon immer überzeugt gewesen: Bahnhofstrasse 6Warum?Bibliothek braucht zentrale LageBenutzen der Bibliothek muss in Verbindung mit Einkaufen,
Bähnli-Benutzen, Beizen-, Coiffeur-, Arztbesuch möglichBibliothek braucht nicht zwingend Parkplätze, so schwer sind Bücher nicht

Lange, lange Zeit nicht möglich
Unzählige Hindernisse, Haupthindernis: was mit der Brockenstube?

Und plötzlich: mit der Aufgabe der Schaufelfabrik neue Möglichkeiten.

Letztes Hindernis vor den Gemeindeversammlungskrediten konnte auf
schöne partnerschaftliche Art gelöst werden.

Im Kaufvertrag mit ACV von 1960 steht:

Die Gemeinde Oberwil ist verpflichtet, das auf Parzelle 239 stehende Gebäude nach Verlegung der Magazinräume ACV in das neue Lagerhaus und Verlegung der Herren- und Damencoiffeurgeschafte in die ACV Liegenschaft Hauptstrasse 21/23 spätestens nach Aufhebung des jetzigen Schuh- und Textilienladens sofort abzubrechen.

Zum Glück, hat Coop auch nicht ganz alles eingehalten, was nach dem Vertrag auf der andern Seite der Bahnhofstrasse.

Mit Coop Basel konnte ich dann eine Vereinbarung erzielen, dass sie nicht mehr auf Klausel bestehen, sofern wir keine Konkurrenzbetriebe hineinnehmen.
Jetzt sollte Coop halt keinen TFV und keine Gemeindebibliothek


Nach 14 Jahren - 1987 bis 2001: ist die Idee umgesetzt, weiss Gott ein hartes Brett.

Bauhistorisch - historisch

Im Zusammenhang mit Thema Sanierung und Erhaltung einiger älterer Bauten
Beurteilung über den Wert , Mitglied der eidg. Denkmalschutzkommission.
Meinung in GV-Vorlage vom Dezember 1998 kurz zusammengefasst:

Das Haus an der Bahnhofstrasse 6 wurde als erhaltenswert eingestuft. Der architektonische Wert sei wohl gering, hingegen sei die zentrale Lage und der ideelle Wert in bezug auf die genossenschaftliche Bewegung im Baselbiet hoch zu bewerten.

Und damit unmittelbar bei der Persönlichkeit von Stefan Gschwind:

mit starker sozialer Ausprägung tätiger Unternehmer

unzählige Gründungen von Firmen durch SG veranlasst, umgesetzt, weiterentwickelt

Dazu gehört auch die BPCG. Diese Genossenschaft hat mit Gschwinds Ideen stark auf die Entwicklung des Genossenschaftswesens in der Schweiz und

Dissertation Lotte Rosenfeld - sogar im Ausland.

Dieses Haus war das Zentrum und wir zeigen das auf mit der alten Gebäude- anschrift auf der Giebelseite in Schattenschrift.

Die Stürze haben die alten Inschriften behalten, drunter auch das BPCG.

Künstlerische Ausgestaltung Leben und Werk von Stefan Gschwind gewidmet.

Ich weiss nicht, ob Gschwind den nur 10 Jahre jüngeren Max Weber persönlich gekannt hat.

Kann mir aber nicht vorstellen, dass der Grütlianer, Landrat, Nationalrat, Unternehmer mit starker sozialer Ausrichtung, Gründer der Pestalozzi-Gesellschaft, Anreger zur Gründung des Frauenvereins usw. den Begründer der Soziologie in Deutschland nicht wenigsten vom Werk her gekannt hat.

Wenn auch keine bauhistorische Bedeutung:
In all diesen Zusammenhängen kommt dem Haus eine beachtliche historische Bedeutung zu.

Die markante, mit nur 50 Jahre 1904 viel zu früh verstorbene Persönlichkeit Stefan Gschwind findet damit in dem Haus, das ein Zentrum seiner Aktivitäten war, das lange ausstehende, verdiente und für Oberwil so bedeutende Andenken.

Neue Nutzungen

Mit den neuen Nutzungen

Möglichst vielen Bevölkerungsschichten mit der Investition ein Angebot machen

Antwort geben auf Anforderungen im kulturellen, im sozialen und im bildungs- politischen Bereich.

Funktion im Zentrum

Überzeugt - starke Wirkung auf Gesamtgeschehen im Zentrum von Oberwil

die vielfältigen Funktionen führen viele Schichten von Einwohnerinnen und Einwohner in das Haus und damit ins Zentrum.

Im Netz von den Funktionen eine wichtige Stellung.

Erfahrung von Samedan.

Dank

Ich habe zu danken:

Allen, wo am Bou mitgschafft hei
Mitglieder Boukommission: Bea Brunoni, Walter Mangold, GR U. Brüschweiler, vor allem aber GR HP Ryser

Und denn: Architekt Herbert Schärer Würdigung


"Zur Zukunft"

Wer durchs Brett hindurch ein Loch gebohrt hat, kann auch durchsehen. Er sieht in eine neue Zukunft. Stefan Gschwind gab dem Haus den Namen
"Zur Zukunft".

GR hat bewusst darauf verzichtet, dem Haus einen Namen zu geben. Wir sind überzeugt Volksmund wird schon den richtigen finden.

Ich wünsche dem Haus, dass

Mit dä viele neue Funktione im Huus, dr Name
"Zur Zuekunft" sich zum Programm wandlet.


Ansprache zur Einweihung am 5. Mai 2001